Parlamentsführung mit Mag. Rudolf Gollia

Informationen zur Baugeschichte

Für den 1861 begründeten und in der Dezemberverfassung 1867 bestätigten Reichsrat – dem Vorläufer des späteren Parlaments – musste ein repräsentativer Versammlungsort geschaffen werden. Es wurde ein Provisorium für das Abgeordnetenhaus, das „Schmerlingtheater“ oder die „Bretterbude“, errichtet, während die zweite Kammer, das Herrenhaus, im Landhaus in der Herrengasse tagte.
Die Grundsteinlegung für das heutige, von Theophil von Hansen im griechisch-römischen Stil geplante Gebäude erfolgte 1874, die ersten Plenarsitzungen fanden Ende 1883 statt. Eine Kaiserloge war eingerichtet, Kaiser Franz Josef I besuchte das Parlament jedoch nur zweimal. Auf die vorgesehene polychrome Außengestaltung des Gebäudes wurde verzichtet.
Am 12.November 1918 übernahm die Provisorische Nationalversammlung von Deutschösterreich die Regierungsgeschäfte. 1920 wurden die beiden Parlamentskammern National- und Bundesrat eingesetzt. In den Jahren 1934 – 1945 wurde das Gebäude als „Gauhaus“ benützt. 1945 übernahmen wieder die beiden Parlamentskammern der Republik Österreich die parlamentarischen Aufgaben.
Die Kosten für die notwendig gewordene Generalsanierung des Parlaments werden sich auf 300 Mio. € belaufen. Die Technik der Sitzungssäle ist veraltert und viele Einrichtungen sind nicht invalidengerecht. Fragen des Denkmalschutzes müssen berücksichtigt werden.
Der historische Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses bzw. der Bundesversammlung, der für 512 Abgeordnete der Kronländer konzipiert wurde, wird heute nur für Staatsakte verwendet.
Der Nationalrat-Sitzungssaal wurde 1956 anstellte des 1945 von einem Bombentreffer zerstörten Sitzungssaal des Herrenhauses errichtet.
Der 1920 erbaute Sitzungssaal des Bundesrates (62 Mandatare) wurde mehrfach umgebaut.
Die Säulenhalle mit ihren 24 monolithischen Säulen wird für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.
2005 wurde das Besucherzentrum eingerichtet. Es werden laufend Führungen für Kinder und Jugendliche abgehalten. In der Demokratiewerkstatt werden für Lehrer und Jugendliche Informationen zum österreichischen Parlamentarismus sowie zur Europäischen Union bereitgestellt. Auf der Internetplattform des Parlamentes kann in die Stenographischen Protokolle, in die Arbeit der Ausschüsse sowie in die Biografie von Mandataren eingesehen werden.

- www.parlament.gv.at
- www.demokratiewebstatt.at

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